2020 – Waren wir überhaupt weg?

2020 kommt mir wie ein verlorenes Jahr vor. So sitz ich jetzt hier zu Hause und überlege, ob wir überhaupt viel unterwegs waren. Alles ist so surreal. Also schau mer mal, was 2020 wirklich war.

Genau vor einem Jahr haben wir unseren Wohnmobs beladen. Ski-, Skatingski, Schneeschuhe und Wanderstiefel. Ziel? Die Seiser Alm in Südtirol.

Was wir damals schon wussten, es war die letzte Fahrt mit unserem Wohnmobs. Der neue Kasten war bereits bestellt. Was keiner wusste, es war für lange Zeit auch die letzte Fahrt.

Die Seiseralm war ein Traum. Zehn Tage herrliches Wetter, mega Schnee und tolle Menschen kennengelernt.

Zurück aus Südtirol begannen wir mit der Aufbereitung von unserem EURA. Immerhin hatte sich der neue Sunlight Cliff für den März angekündigt. Groß wegfahren wollten wir dann nicht mehr, sondern jede Chance nutzen, um unser Wohnmobil zu verkaufen.

Ende März war er dann da, der Virus. Nix mehr mit Kurztripps und schon gar nix mehr mit Wohnmobiltouren. Und auch nichts mit verkaufen. Unseren Neuen konnten wir zwar auf dem Hof unseres Wohnmobilhändlers bestaunen, anmelden ging aber jetzt leider nicht mehr.

Erst durften die Händler nicht ausliefern, dann konnten bei unserer Zulassungsstelle nur PKW zugelassen werden. Auf dem Weg zu unseren Wochenendwanderungen, unsere Beschäftigung im Lockdown, haben wir immer mal wieder bei ihm vorbei geschaut, wie es ihm denn so geht?

Im Mai war es dann soweit. Mit einer großen Party konnten wir unseren neuen Sunlight Cliff abholen. Naja, die Ballone sind rein zufällig vorbeigeflogen. Was aber den Feierlichkeiten keinen Abbruch tat.

Weiter ging es mit dem Einbau zusätzlichen Equipments. Zuerst kamen die Schwerlastauszüge an Bord. Wir haben es gerne geordnet.

Dann war da noch die Solaranlage, der Fahrradträger und natürlich der Kinosaal.

Und dann konnte es losgehen.

Erster Stopp: Bei unseren Freunden in Mainz. Quasi zum Eingrooven. Ein schönes Wochenende am Rhein inklusive Beratungsgespräch für den Nachbarn, der schon immer ein Wohnmobil kaufen wollte aber gar nicht wusste, dass es Kastenwagen gibt. Also unseren bekommt der nicht.

Weiter ging es Richtung Norden. Geplant war Schweden. Doch das war im Juni leider noch nicht möglich.  So wurde Norddeutschland daraus. Da waren wir auch noch nie. Warum? Also definitv wegen des Wetters. Wir mögen es lieber warm und sonnig.

Vorurteile? Nö, denn schon am Tag 2 in Ostfriesland begann eine gefühlt nicht enden wollenende Schlechtwetterperiode.

Okeee, es gab auch schöne Tage. So hatten wir eine schöne Zeit im Wesermarschland.

Fedderwardersiel

Oder in Geestland und an der Elbe.

Nach zwei Wochen Nordsee zog es uns weiter Richtung Osten. Und mit uns kam das schöne Wetter. Wir hatten 2 Wochen lang herrliches Frühsommer Wetter. Fast schon zu heiß. Zu heiß? Was wollt ihr denn jetzt eigentlich? Ja, ja …. ist ja gut.

Zurück aus dem Norden gingen wir das Projekt Schwäbische Alb an. Seit den Wochenend-Wanderausflügen mit meinen Eltern nicht wirklich mehr mein Reiseziel Nummer 1. Man kannte ja auch alles. Dachte ich. Aber zwischen Burgen und Höhlen entdeckten wir zum Beispiel:
Büffel? Auf der Alb?

Die beste Reiszeit für uns ist der September. Die Sommerferien sind vorbei und an vielen Orten wird es ruhiger. Und uns zog es nochmal nach Italien, nach Cervo an die Riviera. Kurz mal nach dem Rechten sehen. Alle Bekannte waren gesund und hatten die erste Welle der Coronapandemie gut überstanden. Die Wiedersehensfreude war bei allen groß.

reisen während corona

Kaum zurück durften wir noch mit unseren Freunden Doro und Peter und Prinzessin Liyah ins Allgäu. Kurz vor dem nächsten „Reisestopp“.

reisen während corona

Tja und jetzt sitzen wir hier und sind doch überrascht, was viele Touren 2020 zusammengekommen sind. Insgesamt waren wir 68 Nächte in unserem neuen Sunlight unterwegs. Nicht wie geplant, aber auch gar nicht so wenig wie gefühlt.

Wir hoffen nun, wie wahrscheinlich alle, auf ein virusfreies 2021, damit wir noch mehr von Europa entdecken können.

Bis dahin: Bleibt alle gesund!