Vegane Maultaschen – und wie zwei Berliner Mädels ins Schwäbische Nationalgericht kommen

Schwäbische Maultaschen. Das Nationalgericht. Ob in der Brühe, geschmelzt, geröstet mit Ei oder auf Tomatensauce und mit Käse überbacken. Bei den Variationen kennt der Schwabe keine Grenzen. Aber vegane Maultaschen?

Zugegeben, da tut sich der Schwabe schwer. Traditionell kommen in die Nudeltaschen ja auch Brät. Da kann man sich mit Tempeh oder Tofu nicht so anfreunden. 

Ich im Übrigen auch nicht. Seit Jahren bin ich auf der Suche nach einem guten Brätersatz. Sorry liebe super Veganköche und Gesundheitsapostel – Tempeh gehört nicht in eine Schwäbische Maultasche. 

Als ich die Tage ein Rezept der Berliner Mädels von Zucker&Jagdwurst ausprobiert habe, indem Walnusshack vorkam, war die Idee geboren: Das könnte mein Brätersatz für meine Maultaschen werden. Der Geschmack war grandios. Also rein damit in die schwäbische Traditionsnudel. 

vegane Maultaschen

Bleibt noch das alte Problem mit dem veganen Nudelteig. Wer Glück hat bekommt Ihn beim Nudelteigdealer. Sonst muss man selbst Hand anlegen. Was auch nicht sooo schwer ist. Er muss nur sehr dünn ausgerollt werden. 

Um die Entstehung der Maultasche ranken sich viele Legenden. Die häufigste darunter ist die, dass gläubige Schwaben in den Teigtaschen Fleisch vor ihrem Gott verstecken wollten. Denn  ursprünglich waren sie nur mit Spinat und Kräutern gefüllt, also vegane Maultaschen. An dieser Theorie könnte etwas dran sein, denn traditionell gibt es die Maultaschen an Gründonnerstag. 

Wie auch immer. Das Fleisch kommt bei mir wieder raus. Back to the roots! Mit einem sensationellen Geschmackserlebnis.

 

vegane Maultaschen
vegane Maultschen

Vegane Maultaschen mit Walnusshack

Gericht Hauptgericht
Keyword Schwäbisch
Portionen 20 Maultaschen

Zutaten

Für den Nudelteig

  • 200 g Hartweizengrieß
  • 120 g Weizenmehl
  • 160 ml Wasser
  • 1/2 TL Salz
  • 2 EL Olivenöl

Für die Füllung

  • 200 g Babyspinat, frisch
  • 100 g Knödelbrot
  • 60 ml Pflanzenmilch
  • ½ TL Muskatnuss
  • 200 g Walnüsse
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Sojasauce
  • 2 EL Senf
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Hefeflocken
  • Räuchersalz nach Belieben
  • 2 EL Pflanzenöl
  • Salz, Pfeffer
  • Semmelbrösel

Anleitungen

  • Für den Nudelteig alle Zutaten in eine Schüssel geben und durchkneten. Bei mir übernimmt das die Küchenmaschine. Das macht die solange, bis ein glatter Teig entsteht. Den Teig in eine luftdichte Schüssel geben und für 20 min im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Die Walnüsse in Wasser 30 min einweichen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden.
  • Für die Füllung den Spinat waschen und gut trockenschleudern. Danach gebe ich ihn in den Mixer und hacke ihn klein.
    Die Pflanzenmilch kurz erwärmen und über das Knödelbrot geben. Ebenfalls 30 min quellen lassen.
    Den gehackten Spinat und das eingeweichte Knödelbrot in eine Schüssel geben.
  • Die Walnüsse abgießen und zusammen mit der Sojasauce, Zwiebel, Senf, Tomatenmark, Öl, Hefeflocken und dem Räuchersalz in den Mixer geben.
    Kurz anpulsieren bis es wie Hack aussieht. Wenn du die Brätvariante haben möchtest, dann kannst die Walnussmischung länger mixen bis sie cremig wird.
    Mir gefällt die Hackvariante besser. Sie sorgt auch noch für den Crunch.
  • Danach deine Hackvariante zum Spinat-Knödel-Mix geben und gut durchkneten. Soviel Semmelbrösel dazugeben bis eine feste Masse entsteht. Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Den Nudelteig ganz dünn zu einem großen Rechteck ausrollen und mit der Füllung bestreichen.
  • Dann den Teig von der langen Seite her 1/3 einschlagen und andrücken. Danach noch einmal einschlagen und andrücken, so dass noch ein kleiner Rand (5cm) übrig bleibt. Den Rand mit Wasser bepinseln und dann die Teig noch einmal drüber legen und andrücken.
    Jetzt den Teig in gleich große Maultaschen schneiden.
  • Wasser in einem Topf aufkochen und salzen. Das Hitze reduzieren. Das Wasser sollte nur noch simmern. Maultaschen portionsweise in das Salzwasser geben. Sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen.
    Mit einem Schaumlöffel herausfischen. Anschließend weiterverarbeiten oder in Gemüsebrühe mit schmelzten Zwiebeln gleich verputzen.