Falsterbo, Ystad und Klingonen – unterwegs in Skåne län

Falsterbo

Vor knapp einem Jahr haben wir beim Vernichten der Ouzorestbestände auf dem Geburtstag meines Schwiegervaters mit Kirsten und Jens vereinbart, dass wir sie in Schweden zu Mittsommer besuchen werden. Für uns ein gewagtes Versprechen. Der Norden war seither eher so gar nicht auf unserer Urlaubsliste. Warum? Der Hauptgrund war sicher das Wetter. So ist es in der Regel im Süden halt wärmer als im hohen Norden. Doch nach einem gelungenen Trainingslager in Holland, das für unsere Verhältnisse schon extrem im Norden liegt, waren wir bereit Neuland zu betreten. 

Von den mehreren Möglichkeiten nach Schweden zu kommen, wählen wir die Landvariante über Dänemark. In Schleswig übernachten wir nochmal am Yachthafen bevor wir Deutschland verlassen. Und der Landweg hat sich wirklich gelohnt. Die Fahrt über die Storebelt- und Öresundbrücke ist sehr beeindruckend.

Falsterbo

Von der Öresundbrücke aus geht es Richtung Süden zur Halbinsel Falsterbo. Unterwegs versuchen wir noch an Bargeld zu kommen, was sich nicht so ganz einfach gestaltet. Google zeigt uns eine Handelsbank an. Da müsste es doch klappen. Ähm, nein! Bankomat gibt es hier nicht. Aber die nette Bank-ohne-Bankomat-Angestellte räumt uns gute Chancen ein, einen Automaten im naheliegenden Einkaufszentrum zu finden.

Tatsächlich werden wir fündig. Dass die Suche völlig unnötig war, wird sich später noch zeigen. Stolz, endlich frischgedruckte schwedische Kronen in der Hand zu halten, setzen wir unsere Fahrt nach Falsterbo fort.

Wir finden einen Stellplatz direkt am Skanörs Hamn. Das Wetter ist prächtig und wir teilen unsere Bucht nur mit wenigen Menschen. Perfekt!

Falsterbo

Bis ins 15. Jahrhundert war Falsterbo das Zentrum der Heringsfischerei. Heute ist das Seebad vor allem bei Malmöern wegen seiner tollen Strände beliebt. Nach der langen Anreise haben wir aber erst einmal Hunger und werden direkt am Hafen fündig. Naja erstmal nicht so ganz. Denn was da so auf der Speisekarte steht sieht mir eher wie klingonisch aus. Es gelingt uns dann doch, einen Portobello-Burger auf der Karte ausfindig zu machen. Und mit etwas Englisch klappt es dann auch mit der Bestellung. Eifrig halten wir dem netten Imbissbesitzer unseren neuen 500 Kronenschein hin. Er fragt uns höflich, ob wir nicht lieber mit Kreditkarte bezahlen möchten. Wegen dem Wechselgeld und so. Da stehen wir nun mit unseren frischen Kronen. Ok, dann zücken wir halt die Kreditkarte. Wie uns später unser Whatsapp-Joker Kirsten aufklärt, zahlen die Schweden so gut wie alles mit Kreditkarte.

Um eine Erfahrung reicher machen wir uns auf zur Strandbesichtigung. Und der ist der Hammer. Ganz feiner Sand und in den Dünen stehen kleine Badehäuschen. Viel los ist, wie immer wenn wir unterwegs sind, wenig. Ein ganz klarer Vorteil, wenn man nicht in den Ferien reisen muss.

Am nächsten Morgen hat es sich zugezogen und wir beschließen weiter zu fahren. Unser nächstes Ziel: Ystad.

Wir parken den Wohnmobs etwas außerhalb direkt am Meer. Ein sehr schöner Platz. Nur riecht es hier etwas nach Kohl. Scheint sich um ein Kohlanbaugebiet zu handeln. Aber es lässt sich aushalten. Wir machen die Räder startklar und rollen Richtung Zentrum. Nach 300 Meter treffen wir auf den Geruchsauslöser: das städtische Klärwerk! Volltreffer.

Falsterbo

Ystad ist bekannt für seine über 300 Fachwerkhäuser und durch eine Krimiserie von Henning Mankell. Und so „wallandern“ wir schon kurze Zeit später durch das kleine Städtchen. Die Ystader scheinen einen grünen Daumen zu haben. Kaum ein Haus ohne Blumen vor der Tür, die meistens aus dem Gehsteig heraus wachsen.

Ystad

Etwas außerhalb am Ortsrand erstreckt sich ein langer Sandstrand und ein kleines Waldgebiet. Hier kann man joggen oder einfach nur am Strand chillen. Sehr fein nach einer Stadterkundung. Wir fahren wieder zurück zu unserem Stellplatz, vorbei an den „Kohlköpfen“. Mal schauen, was der morgige Tag bringt. Nächster Halt: Ales Stenar.