Wo ist denn jetzt diese Brixen? – in Tirol, ist doch klar!

Na, ist doch eigentlich klar: In Südtirol oder? Dachten wir im ersten Moment auch, als wir auf unserer Sommertour auf Elba den Tipp für unseren Winterurlaub bekamen. Zwar liegt unser Brixen auch in Tirol, allerdings nicht in Südtirol. Und zudem nennt es sich Brixen im Thale.
Und für Winterurlaub ist es bestens geeignet. Denn hier befindet sich das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs, die Skiwelt Wilder Kaiser, Brixental. 
90 Bergbahnen, 284 Pistenkilometer und 77 urige Hütten ziehen aber auch viele Skifahrer an. Eigentlich nicht so unser Ding. Aber die Aussicht, direkt vom Campingplatz ins Skigebiet einsteigen zu können, war zu verlockend.

Der Campinplatz Brixen liegt am Ortsrand und auf den ersten Blick war kein Skigebiet zu sehen. Nur ein kleiner Schlepplift führte direkt vom Platz einen kleinen Hügel hinauf. Waren wir auf dem falschen Platz gelandet? Nein, denn der Schlepper bringt die Camper zum unteren Teil der Kandleralm-Abfahrt. Und die führt einen dann zur Talstation der Skiwelt- bzw. der Hochbrixen-Gondelbahn. 

Wer morgens noch etwas mehr Zeit zum auftauen braucht, nimmt den Skibus, der direkt vor dem Campingplatz hält. Er verschafft einem immerhin noch 6 Minuten Galgenfrist. Doch dann erreicht man auch die Talstation der Gondelbahnen und damit endet dann endgültig die morgendliche Aufwachphase. 

An unserem ersten Skitag nahmen wir die Hochbrixengondel hinauf ins Skigebiet Wilder Kaiser-Brixental. Von hier aus erstreckt sich ein nicht enden wollendes Skigebiet. Immer wieder kommt ein weiterer Sessellift in Sicht. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Obwohl wir uns auf gerade mal knapp 1700 Meter bewegten, waren die Schneeverhältnisse sehr gut. Und auch hoch genug, um dem Bodennebel zu entgehen.

Brixen im Thale

Neben den vielen Pisten und Hütten gibt es an der Bergstation der Hochbrixenbahn eine weitere Attraktion: Das Alpeniglu-Dorf mit Igluhotel. Hier kann man von Donnerstag bis Sonntag übernachten. Das Dorf besteht neben dem Hotel aus Restaurant, Kirche, Lounge und einer Ausstellung mit Eisskulpturen.

Brixen im Thale

Wem das jetzt alles noch nicht genug ist, der nimmt die Talabfahrt nach Brixen und steigt in die Skiweltbahn. Sie bringt einen in ein kleines aber anspruchsvolles Skigebiet, das Brixen und Westendorf verbindet. Von hier aus kommt man über die Kandleralm-Abfahrt auch wieder direkt zum Campingplatz. Mit den Skiern direkt zum Wohnmobil. Nicht schlecht.

Für Wanderer gibt es in Brixen viele gut präparierte Winterwanderwege. Diese sollte man aber auch nicht verlassen. Wir haben uns mal wieder nicht daran gehalten. Auf unserem Weg nach Hochbrixen fanden wir uns auf einmal auf einem steilen Pfad im Wald wieder. Ein Weg ließ sich nur erahnen. Ich hatte schon die Nachrichtenmeldung des ORF im Ohr:
„Brixen im Thale – Zwei blöde deutsche Touristen mussten heute mit dem Rettungshubschrauber geborgen werden, als sie leichtsinnig den Winterwanderweg nach Hochbrixen verließen.“

Brixen im Thale

Aber alles ging gut. Wir kamen unversehrt an der Bergstation in Hochbrixen an. Unsere Route war auf jeden Fall eine Art Erstbegehung. Ob nach uns jemals noch jemand diesen Weg gehen wird?

Die Brixener Berge kann man auch sehr gut mit Schneeschuhen erkunden. Wir wählten die Tour zur Kandleralm. Für den schweißtreibenden Anstieg wird man mit einer schönen gemütlichen Hütte belohnt. Nach einer Stärkung ging es weiter Richtung Osten zur Brixenbachalm und von dort zurück zum Campingplatz.

Brixen im Thale

Die Langlaufloipe, Klassisch und Skating, führt direkt am Campingplatz vorbei. Ob Richtung Kirchberg oder Westendorf, hier kann man sich richtig austoben. Wenn … ja wenn man nicht wie wir die Langlaufschuhe zu Hause vergessen hat.

Unser Fazit: Für Outdoorbegeisterte ist Brixen im Thale optimal. Und trotz der ganzen Sportangebote findet sich immer wieder auch ein ruhiges Plätzchen um auszuspannen.

Brixen im Thale