Unsere nächsten Ziele an der Südküste Schwedens sind Ales Stenar in Kåseberga und der Stenshuvud Nationalpark. Da es von Ystad aus nur ein Katzensprung ist, schlafen wir erst mal aus und Frühstücken gemütlich. Angela macht noch etwas Yoga vor dem Wohnmobil, was unseren schwedischen Nachbarn zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Um 11 Uhr geht es los zu den merkwürdigen Steinen in Kåseberga.
59 Felsen. Die Steine von Stenar (Ales Stenar) geben bis heute Rätsel auf. Man geht davon aus, dass es sich um eine Schiffsetzung der Wikinger handelt. Aus den 59 Steinen wurde ein Wikingerboot von 67 Metern Länge und 19 Metern Breite nachgestellt. Schiffsetzungen markieren Urnengräber. Man findet sie im skandinavischen Ostseeraum. Ales Stenar ist aber mehr als nur ein Wikingergrab. Mit Hilfe der Steine kann man auch die Tage und Stunden bestimmen.
Die einzelnen Steine haben ein Gewicht von bis zu 2 Tonnen und wurden im 20 Kilometer entfernten Simrishamn gebrochen. Wahrscheinlich haben die Wikinger die schweren Arbeit im Winter erledigt, um die Steine über das Eis ziehen zu können. Aber auf die 37 Meter hohe Anhöhe mussten sie dann immer noch gezogen werden.
Die Lage nutzen auch einige Gleitschirmflieger. Sie drehen immer eine Runde über den Steinen bevor sie dann direkt an der Steilküste entlang gleiten. Sieht ganz schön knapp aus.
Ales Stenar ist natürlich ein touristischer Anziehungspunkt im Süden. Deshalb ist hier auch etwas mehr los. Aber immer noch entspannt. Den Rückweg von den Steinen zum Parkplatz sollte man auf jeden Fall über den Hafen wählen. Hier befindet sich die „Fressmeile“ Kåsebergas. Hat man etwas Leckeres ergattert kann man sich oberhalb des Hafens auf Picknickbänke setzen und den Ausblick auf die Ostsee genießen.
Zurück am Parkplatz fahren wir weiter, um uns einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Wir haben einen Geheimtipp für einen Platz an einem kleinen See in der Nähe erhalten. Doch geheim ist der Tipp nicht mehr. Dort tummelten sich schon Wohnmobile. Wir ziehen weiter und finden einen schönen Platz an einem alten Sportplatz. Dort sind wir ganz alleine. Die Umkleidekabinen wurden zu Duschen und WC für Camper umfunktioniert. Und für den ramponierten Fernfahrerrücken steht sogar eine Massageliege zur Verfügung. Alles etwas nostalgisch, aber schön.
Nach einer ruhigen Nacht wartet der Stenshuvud Nationalpark auf uns. Von unserem Sportplatz in Gyllebo sind es gerade mal 13 Kilometer. Der Park liegt oberhalb von Simrishamn direkt am Meer. Im nur 4 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet findet man hunderte von Pflanzen, die aufgrund des milden Klimas hier besonders gut wachsen. Zu unserer Überraschung auch viele Orchideenarten.
Es gibt mehrere Spazier- und Wanderwege, die alle am Besucherzentrum beginnen. Wir wählen den gelben Weg und er führt uns als erstes direkt an den Sandstrand. Vielleicht sollte man diesen Rundweg in die andere Richtung beginnen, denn die Strände sind traumhaft. Da erfordert es schon eine gute Portion Disziplin um weiter zu gehen.
Wir trotzen der Verlockung und gehen weiter in den Park hinein. Auf Stegen wird man durch die Pflanzenwelt geführt. Der erste Teil des Weges geht direkt am Meer entlang. Immer wieder kann man durch den dichten Wald einen Blick auf das Meer erhaschen.
Mitten im Park treffen wir auf Kühe. Habt ihr gewusst, dass Kühe eigentlich Waldbewohner sind? Diese hier folgen ihrer alten „Tradition“.
Wir stören sie nicht weiter und nehmen unser nächstes Ziel in Angriff: Den Stenshuvud. Er ist der Namensgeber und zugleich der höchste Berg im Nationalpark. Ganze 97 Meter ist er hoch. Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den gesamten Park und die Ostseeküste. Leider hat es sich etwas zugezogen. Aber die Aussicht ist trotzdem sensationell.
Zurück am Besucherzentrum scheint wieder die Sonne. Wir machen uns auf den Weg zu unserem Übernachtungsplatz im Hafen von Tosteberga. Wie es von dort aus weitergeht? … Schau mer mal.
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