Jetzt also vegan? Aber warum? [mitdenken] Vor fast 4 Jahren haben wir uns zum ersten Mal mit dem veganen Thema beschäftigt. Bis dahin waren wir, vor allem ich, natürlich auch Fleischesser. Doch irgendwie fühlte es sich nicht mehr richtig an. Wir haben uns informiert. Was richten wir mit unserem ungezügelten Fleischkonsum an?
Umwelt: Allein die Massentierhaltung ist für 18% der Treibhausgase verantwortlich. Das ist mehr als alle Verkehrsmittel zusammen. 80% des weltweiten Sojaanbaus geht in die Tierfütterung. Um genügend Anbauflächen für Soja zu gewinnen, wird, Tag für Tag der für die Biosphäre so wichtige Regenwald vernichtet.
Tierleid: Sogenannte „Nutztiere“ sind soziale Lebewesen. Sie fühlen, leiden, pflegen Freundschaften und sind individuelle Persönlichkeiten – so wie Hunde und Katzen auch. Dennoch findet eine ungleiche Behandlung statt. Um Milch geben zu können, werden Kühe regelmäßig künstlich befruchtet. Die Kälber werden dann direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt – oft rufen die Mutterkühe tagelang nach ihnen. Bei den männlichen Kälbern erfolgt die Schlachtung schon nach kurzer Zeit, um sie als Kalbfleisch verkaufen zu können. Auch in der Ei-Industrie ergeht es den männlichen Küken sehr schlecht: Sie werden direkt nach dem Schlüpfen zerhäckselt oder vergast, weil sie keine Eier legen können. Und sobald die weiblichen Tiere nicht mehr genug Eier oder Milch produzieren, kommt es auch hier zur Schlachtung. Legehennen werden im Schnitt nur 1 Jahr alt – ihre natürliche Lebenserwartung liegt bei mindestens 20 Jahren – und Milchkühe nur 5 Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung etwa 30 Jahre beträgt.
Gesundheit: Fleisch vom Teller zu streichen, ist schon eine gute Idee, aber auch in Milch und Eiern steckt tierisches Eiweiß, das den Körper eher belastet, als ihm gutzutun. Eine pflanzliche Ernährung enthält stattdessen meist nicht nur mehr Vitamine und Ballaststoffe, sondern kann auch das Risiko für viele Zivilisationskrankheiten senken.
Welthunger: Um nur 1 Kilogramm Fleisch zu „produzieren“, werden bis zu 15 Kilogramm Getreide und 15.500 Liter Wasser benötigt. Wenn jeder Mensch 25 % seiner Kalorien aus tierischen Produkten bezöge, könnte nicht einmal die Hälfte der Weltbevölkerung davon ernährt werden. Würden die Menschen alle pflanzlichen Lebensmittel direkt essen, anstatt sie an „Nutztiere“ zu verfüttern, so wäre genug Nahrung für alle da.
Wir wollten nicht mehr ein Teil dieser Entwicklung sein. [mitmachen] Deshalb gab es nur einen logischen Weg: wir werden Veganer. Der Anfang war nicht sehr einfach. Gerade ich konnte es mir nicht richtig vorstellen, auf Fleisch zu verzichten. Pflanzen sollen schmecken? Gar nicht sooo leicht.
Doch auch ich habe es geschafft. Bereits nach einem halben Jahr hatte ich keine Lust mehr auf Fleisch und heute nach mehr als 3 Jahren ist veganes Essen so in den täglichen Alltag integriert, wie es früher in meiner Fleisch-Ära auch der Fall war. Keine Spur von aufwendig und auch nicht teurer. Es fühlt sich nur alles viel besser und vor allem richtig an.
Inzwischen ist auch die Phase vorbei, in der ich mich über dumpfe veganer Witze und testosterongeschwängertes Blödgelaber meiner männlichen Kollegen und Freunde aufrege.
Wer Fleisch braucht um sich zu definieren, bitteschön.
[verändern] Kann man denn überhaupt etwas verändern? Wenn sich nur eine Handvoll Menschen mit dem Thema befassen? Zuerst einmal verändert man sich selbst. Seitdem ich mich vegan ernähre schaue ich auf viele Dinge ganz anders drauf. Nicht nur beim Essen. Ob es um unsere Umwelt geht oder um unsere Gesellschaft. Wie gehen wir mit unserem Planeten oder uns selber um? Sicher, um Veränderung in unserer Esskultur zu erreichen wird es mehr brauchen als andershalt.de. Und doch bin ich davon überzeugt, dass jeder Einzelne durch sein Essverhalten einen Beitrag dazu leisten kann.
Wann bist du dabei?
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