Zum Ende des Sommers zieht es für uns noch einmal in den Süden. Wir wollen wandern an der italienische Riviera. Hier ist es im Herbst noch schön warm. Also geht es mal wieder nach Cervo.
Cervo ist unser Kraftort. Würde man alle Fragen, die man jedes Jahr hier wieder trifft, wahrscheinlich könnte kaum jemand erklären, warum es ihn hierher zieht. Cervo hat keinen kilometerlangen Sandstrand. Und auch keine großen Campingplätze mit Animationsprogramm. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.
Aber vielleicht ist es gerade das, warum viele zu Wiederholungstätern werden und immer wieder kommen. Und vielleicht weil einem hier das Meer so groß, so weit erscheint. Was gibt es Schöneres als bei geschmeidigen 26° Grad vom Vorplatz der Kirche auf das Mittelmeer zu schauen.
Normalerweise sind wir im Mai hier und vertreiben den Winterblues. Jetzt im Herbst wollen wir das Hinterland zu Fuß und mit dem Rad erkunden. Unsere Tour führt uns über den Colle di Cervo weiter zum Colle Mea, Monte Chiappa und dann nach Tovo Faraldi. Keiner der Berge wird jemals in das Giunessbuch der Rekorde eingehen, kommen wir insgesamt nur auf knapp 700 Höhenmeter. Aber die Wanderung hält viel Schöneres parat, als schnöde Rekorde.
Wir nehmen von Cervo aus den Wanderpfad unterhalb der Stadt in Richtung Colle di Cervo.
Nach dem ersten Anstieg können wir uns kurz an einem Brunnen erfrischen. Die 26 Grad heute sind fast schon wieder zu heiß zum Wandern. Durch den Parco Comunale del Ciapà gewinnen wir schnell an Höhe. Und schon nach den ersten Höhenmetern sieht man, was das Wandern an der Riviera ausmacht. Diese einmaligen Ausblicke auf das Mittelmeer und die Küste.
Wir treffen auf unserer Tour niemanden. Es ist herrlich ruhig. Nur ein paar Vögel, Eidechsen, Tausendfüßler und eine Blindschleiche begleiten uns. Und es riecht überall herrlich nach Pinien. Sicher ist es im Frühjahr hier oben noch schöner wenn alles blüht. Doch auch jetzt ist es wunderschön.
Den schönsten Blick hat man vom Colle Mea. Von hier aus sieht man bis zur kleinen Insel Gallinara vor Albenga, nach Andora, San Bartolomeo, Diano Marina und Diano Castello.
Vom Colle Mea geht es weiter nach Tovo Feraldi. Dort essen wir in einem kleinen Restaurant zu Mittag. Es ist Pranzo-Zeit. Primo Piato, Secondo piato, Dolce, Vino und Caffè für gerade mal 15 EUR. Und den tollen Ausblick gibt es gratis dazu.
Gut gestärkt geht es weiter. Wir wandern zuerst über schmale Pfade Richtung Chiappa. Ab hier werden die Wege breiter und führen uns durch Olivenplantagen.
Langsam kommt die Küstenautobahn wieder in Sichtweite. Und dahinter liegt schon der Nachbarort von Cervo, San Bartolomeo al Mare. Wir gehen an der Strandpromenade entlang Richtung Cervo und erwecken mit unseren Wanderstiefeln Aufmerksamkeit. Während sich hier die Sonnenanbeter noch mit FlipFlops durch über den Strand bewegen, rumpeln wir mit festen Schuhwerk Richtung Campingplatz in Cervo.
Befreit von unseren Wanderklötzen nehmen wir noch einen Espresso bei Bruno in der Strandbar. Unsere Kohlenhydratspeicher füllen wir dann am Abend mit Spaghetti alio olio e Trombete wieder auf.
Das Fazit: Wandern an der italienischen Riviera im Herbst? Auf jeden Fall!
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