Begnadete Körper an der Mautstelle von Mantua

Eigentlich wollten wir Autobahnen auf unserer Italienrundfahrt komplett meiden. Der Entschleunigung wegen. Doch irgendwie hat es uns heute dann doch auf dem Weg nach Mantua auf die Autostrada verschlagen. Vielleicht auch nur wegen unserer Slapsticknummer, die wir fürs italienische Fernsehen einspielen sollten.

An der Ausfahrt Mantua schieb ich das Ticket in den Automaten, die VISA-Karte gleich fachmännisch hinterher. Alles paletti. Die Schranke geht auf, nur will die VISA-Karte nicht wieder rauskommen. Sie lugt ein wenig hervor, bleibt aber für meine Knubbelfinger unerreichbar. Der LKW-Fahrer im Rückspiegel fängt bereits wild zu fuchteln an. „Angiiiiieeeee, ich krieg die Karte nicht mehr raus“! Sie will es probieren und klettert über mich drüber, eher gesagt auf mich drauf, durch das Fenster hindurch. Ein Schauspiel, das graziler und anmutiger nicht sein könnte. Vergleichbares sieht man höchstens noch im Cirque du Solei. Irgendwann bekommt sie die Karte zu greifen. Beim Rückzug knallt sie noch filigran mit dem Kopf gegen den Türrahmen. Geschafft Karte und Frau sind wieder an Bord. Die Erstversorgung muss warten. Ich gebe Gas, um uns aus der Reichweite des LKW-Fahrers zu bringen. Hoffe die Fernsehaufnahmen sind etwas geworden.

Wir rollen weiter Richtung Mantua. Das Wetter ist übel. Es schüttet aus Eimern. Nicht gerade optimal für eine Stadtbesichtigung. Wir parken den Wohnmobs auf dem Stellplatz direkt am Damm und chillen erst mal eine Runde. Laut unserer Wetter-App soll jetzt gleich die Sonne rauskommen. Das wäre jetzt nicht das Schlechteste denn wir haben Hunger.

Eine halbe Stunde später: Der Regen hat wirklich aufgehört und bei angenehmen 24 Grad machen wir uns auf den Weg in die Altstadt.

Mantua

Mantua ist von vier Seen umgeben und wirkt dadurch wie eine Insel. Alle werden vom Mincio gespeist, an dem wir vom Gardasee aus schon einmal entlang geradelt sind. Seit 2008 ist Mantua UNESCO Weltkulturerbe. In Shakespeares Drama Romeo und Julia wird Romeo nach Mantua verbannt. Mal sehen, ob der hier noch irgendwo rumgeistert.

Vom Damm aus geht man direkt auf das Castello di san Giorgio zu.

Mantua

Weiter geht es zum Palazzo Ducale. An der der Piazza Mantegna befindet sich die Pizzeria Aqua e Farina. Dort gibt es sogar eine vegane Vorspeiseplatte, „Piatto unico per vegani“. Und natürlich auch leckere Pizza.

Mantua

Nachdem wir wieder gestärkt sind, schlendern wir weiter durch Mantua. Gegenüber der Basilika Sant‘ Andrea gibt es noch einen Sojacappuccino. Uns gefällt die kleine Stadt an den vier Seen gtu gefallen. Ein gelungener Start zu unserer Italientour.