Italien ist für Veganer einfach zu bereisen. Es gibt viele Gerichte, die schon vegan sind. Zum Bespiel die Ur-Pizza Marinara, die nur mit Tomaten, Knoblauch und je nach Region mit Petersilie daherkommt. Sie war früher die Verpflegung der Seeleute. Daher auch ihr Name.
Nicht zu verwechseln mit ihren vielen Namensvettern in Deutschland, wo ein halber Tagesfang an tiefgefrorenem Meeresgetier draufgeworfen wird.
Dazu gibt es viele Pastagerichte. Zum Beispiel Spaghetti alio, olio e peperoncino, Penne alla verdure oder Spaghetti alla povera. Letztere können auch mit Anchovis sein. Dann einfach ohne bestellen.
In Sizilien findet man viele Gerichte mit Kichererbsen und natürlich Penne alla Norma. Hier müsst ihr aber bei der Bestellung bitten, den Ricotta wegzulassen. Nicht zu vergessen verdure grigliate oder diverse Salate.
Also definitiv eine größere vegane Auswahl als in Oberunterzipfelsteinsreuth in Oberbayern.
Wem die klassische italienische Küche dann doch irgendwann zu viel wird, für den gibt es auch noch andere Restaurants, die vegane Gerichte auf der Karte haben. Oft entdeckt man sie an Orten, an denen man sie gar nicht vermutet. Wie zum Beispiel in einer Seitenstraße von Noto.
In Palermo waren wir im Verdechiaro, einem vegetarisch/veganen Restaurant. Typisch deutsch waren wir natürlich viel zu früh da. Um 19 Uhr geht in Palermo niemand essen. Wir nach 7 Wochen Italien eigentlich auch nicht, aber wir hatten einfach Schweinehunger! So waren wir die Ersten. Was uns etwas peinlich war, denn Daniela war mit ihren Vorbereitungen noch nicht fertig. Für sie aber gar kein Problem. Wir bekamen schon mal etwas zu trinken und so überbrückten wir die Zeit bis es los gehen konnte mit einem leckeren Glas Weißwein.
Was einem im Verdechiaro gleich auffällt: Daniela und Nello leben ihr Restaurant und die gesunde pflanzliche Küche. Als es dann losging hat uns Daniela an der großen Glasvitrine jedes einzelne Gericht erklärt. Obwohl uns sprachlich mindestens 5 Babbels-Grundkurse trennen ist Daniela mit Eifer dabei. Von dem riesigen Angebot lassen wir uns jeder einen gemischten Teller zusammenstellen.
Für Angela gibt es verschiedene Reisgerichte und eine Kohlroulade. Auf meinem Teller landen ein Sojachili, ein Soja-Ingwer-Geschnetzeltes, eine Moussaka und ein paar panierte Pilze. Es schmeckt alles sehr lecker. Inzwischen hat sich das Lokal gefüllt. Alle neuen Gäste versammeln sich vor der Vitrine und werden von Daniela in Welt des Verdechiaro eingeführt.
Wir sind schon einen Schritt weiter und machen uns an den Nachtisch. Einmal ein veganes Tiramisu und einen veganen Schokokuchen. Dazu 2 Espressi – was will man mehr? Ein toller Abend mit tollem Essen.
Wenn Ihr mal in Palermo seid, geht auf jeden Fall bei Daniela und Nello vorbei. Es lohnt sich!
Grazie mille, verdechiaro!
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