Unterwegs auf der Schwäbischen Alb – die Nebelhöhle

Nebelhöhle

Wir waren wieder einmal auf der Schwäbischen Alb. Unser Ziel: Die Nebelhöhle. Als Ausgangspunkt für unsere Wanderung wählten wir das Schloss Lichtenstein. Wie bereits berichtet, ein absolutes Muss bei einem Besuch auf der Schwäbischen Alb. Man kann auch gut einen Besuch auf dem Schloss und in der Nebelhöhle verbinden. Die Höhle liegt nur wenige Kilometer vom Schloss entfernt.

Wir wanderten heute über den Gießstein zur Höhle. Der Wanderweg führt als schmaler Pfad am Albtrauf entlang. Es geht durch Wälder und an Feldern vorbei. Und immer wieder bot sich uns ein herrlicher Ausblick auf das Echaztal.

Nach 5 Kilometern erreichten wir die Nebelhöhle. Erst gab es eine Stärkung beim Maultaschenwirt. Hier gibt es die schwäbische Spezialität in allen Variationen. Gut gestärkt stiegen wir in die Höhle ein. An dieser Stelle ein Hinweis an alle Höhlenkletterer: In der Höhle herrschen das ganze Jahr hindurch 8-9 °C. Und die fühlen sich besonders frostig an, wenn man aus sommerlichen Temperaturen hinunter steigt. Also immer eine warme Jacke mitnehmen.

Ab dem Eingang geht es erstmal 35 Meter nach unten in die erste Halle der Höhle.

Nebelhöhle

Auf der schwäbischen Alb gibt es über 2000 Höhlen. Davon sind 12 als Schauhöhlen ausgebaut. Die Nebelhöhle ist nach der Charlottenhöhle die Höhle mit dem größten Schauhöhlenbereich.  Auf insgesamt 450 Metern kann man sich die Welt der Stalaktiten, Stalakmiten und Stalagnaten anschauen.

Nebelhöhle

Wir hatten Glück und konnten eine Führung mitmachen. Man kann sich kaum vorstellen wie das alles hier entstanden ist. Ein Tropfstein wächst hier in einem Menschenleben ca. 1 Zentimeter. Bizarre Formen bildet der Kalk über Jahr Millionen.

Nebelhöhle

In manchen Steinen kann man auch Figuren erkennen. Zum Beispiel gibt es das Gespenst, den Nikolaus, einen Weihnachtsbaum und einen Saurier.

Sehr interessant auch der Stumpf des abgesägten Tropfsteines. Dort stand der größte Tropfstein der Höhle. Er war ein 4,50 Meter hoher Stalagnat, also ein Tropfstein der Boden und Decke verband. Bei der Renovierung des Neuen Schlosses in Stuttgart hatte man entdeckt, dass die Treppenhäuser nicht aus Marmor sondern aus Tropfstein von der Schwäbischen Alb gefertigt waren. Man hat dann den Tropfstein in Scheiben zersägt und für die Schmuckfelder der Wandverkleidungen verwendet.

Bleibt noch zu klären: Warum heißt die Höhle Nebelhöhle? Ursprünglich hieß die Höhe Nebelloch, aufgrund eines Loches in der Höhlendecke. Besonders im Winter war zu beobachten, das Nebel aus diesem Loch nach draußen drang. Wenn es draußen sehr kalt ist, und das kommt auf der Schwäbischen Alb häufig vor, steigt die Warme Luft aus der Höhle nach oben. Im Gegenzug fällt die kalte Luft von außen in die Höhle und es bildet sich Nebel.

Unsere Wanderung ging dann wieder zurück zum Schloss. Auf dem Rückweg tat die Sonne richtig gut. So tauten wir langsam wieder auf.

Unser Tipp: Verbindet die Nebelhöhle und das Schloss Lichtenstein mit einer kleinen Wanderung (10km). Genießt dabei einzigartige Ausblicke, ein Märchenschloss und eine faszinierende Höhlenwelt.